29 June 2010

my poem 'verkippung' on fixpoetry.com

robert monat interpreted and discussed my poem verkippung on fixpoetry. thanks for that, robert!

24 June 2010

(picture taken from postsecret.)

20 June 2010

feldforschung [field work]

erwachen wegen radikalen
sonnenscheins. im traum du
der lichtpunkt (heimatort: - )
als kern einer seitenlang
endlosen welt und ich perle
als schmuck ab die fällt und
am boden singt nach mir ein
seltenes echo die dielen entlang
bis ein loch seinen rachen aufhält.
ich schenke mich her (dich: - )
auch ohne versteckte bedingung.




[rough translation:

awakening due to radical
sunshine. dreaming you are
the light spot (native place: - )
as core of an endlessly
page filling world and i roll off 
as one falling pearl and a very
rare echo sings after me along
the floors until some hole 
rips open its fauces. 
i'm giving myself away (you: - )
without hidden conditions as well.]

18 June 2010

Congratulations!

I'd like to congratulate the jury of the Gernhardt-Förderpreis on giving at least half of their money to the very talented Martin Andreas Widmann, who was a participant of the Klagenfurter Literaturkurs I wrote about for FM4 in 2008. The other half of the Gernhardt price, 12.000€, received already famous author Peter Kurzeck.

09 June 2010

(picture taken from postsecret.)

08 June 2010

katharina schultens über die geschlechter in ihrer lyrik

rasch hingeworfen etwas zur geschlechterproblematik 'in der lyrik' oder zumindest in meiner, in reaktion auf die frage von annina:

0. VORBMERKUNG: 2006 lasen ein freund und ich in einem hildesheimer lyrikseminar mit recht lyrikunkundigen erstsemestern (=letzter kontakt oberstufentrakl) die damals neueren texte (rinck, scho, falb, kuhligk, wagner, jackson, utler,.... etc pp). ganz zu beginn quer ausgewähltes, bewußt ambivalente texte, ohne den/die autor/in zu benennen - probehalber baten wir das seminar zu sortieren, ob der text jeweils von einem mann oder einer frau geschrieben worden sei. trefferquote 90%, würde ich sagen. these: es gibt auch in der lyrik nur wenige, denen man ihr geschlecht nicht an- bzw abliest - das sind übrigens oft die wirklich guten unter uns - und die wiederum sind dann meist so eigen, daß man sie anderweitig erkennt, ton eben.

ums zu personalisieren, denn mich hat das schon unfreiwillig umgetrieben: mir ist mehrfach unterstellt worden, ich beschäftige mich mit 'der geschlechterproblematik'. jetzt von den sachen bis ca 2005 mal abgesehen - diese bitte ausklammern, auch gerade die im artikel verlinkten, die teils von 1998 stammen - war das schlimm für mich insofern, als daß ich spätestens seit meinem studienjahr in den staaten echtes beef etwa mit der feministischen und postfeministischen literatur hatte, die wir dort exzessiv lasen. die bella dann schrieb anlässlich der veröffentlichung von 2006er texten gar etwas über die "beleuchtung des unbehagens der geschlechter" - was vielleicht noch immer nicht falsch war, damals, mich aber latent genervt hat, da mir das, so banal meine sachen manchmal sein mögen, doch zu sehr verflacht.

(dabei muß man manchmal nur einen noch zu deutlich erkennbaren impetus im überarbeitungsprozeß loswerden, und schon ist nichts mehr fix, der text offen in ganz andere richtungen. das nebenbei.)

ich sehe übrigens auch mit schrecken etwaigen (so welche zustande kommen) kritiken zum kommenden buch entgegen, da ich ahne, in welche ecke gerade die herren rezensenten das im zweifel packen könnten, es gibt ja nur zwei: mädchendings und emanzenschranze - und ich meine bzw will in meinen sachen mittlerweile etwas ganz anderes unternehmen, eigentlich nämlich, wenn ich in vielem schon nicht drumherum zu kommen scheine, unterschiedliche herangehensweisen testen - schlagworte:

1. MINNE: klar, texte ÜBER jungs, so wie jungs umgekehrt reihenweise seit jahrhunderten mädchenminne schreiben dürfen - und es eben auch so etwas wie eine jungsschönheit gibt. die aber meist nur von älteren herren beschrieben (von norbert bisky gemalt...) wird, ich kenne wenig ätherisches über jungs, das nicht in den kitsch rutscht - und auch aus dem manuskript hat mir ein freundlich gesinnter lektor jetzt den einzig wirklich geschwärmten jungstext eliminiert, obgleich über mädchen teils weitaus grenzwertigeres veröffentlicht und gelesen wird. nunja. [disclaimer: ich spreche von 'jungs' und 'mädchen' ganz bewußt, nicht von männern und frauen. auch das ist ein symptom.]

2. MASKEN: texte, die das konzept rollenprosa ins lyrische zu übersetzen suchen, vielleicht, per tonfall. da war und ist perspektivwechsel insofern schwierig, als daß es oft bösartig seitliche imitation wird - und die dann in etwas intimeres zu überführen, ohne versehentlich reine parodie zu fahren oder doch umzuschlagen, hmm. woher weiß man denn, will man denn wissen, etc. auch ist mir noch unklar, wie viel einzeltypisierung (inkl. pars pro toto) und wie viel verallgemeinerung - = eine haltung (oder besser: geste?), die ja nicht geschlechtsspezifisch sein muß, auch generation sein kann, siehe symptomatik - anteilig enthalten sind und wie ich das trennscharf kriege. kriegen sollte. daran laboriere ich grad in der überarbeitung des manuskripts, zumal mir diese aufteilungsoption erst vor kurzem klar (gemacht) wurde.

3. GESTEN (prozessual gedacht): hier hab ich den begriff noch nicht, den ich bräuchte - generell gehts da ineinander über. denn das sind dann eher texte, die konzeptionell und auch in der methodik an einem thinking at the edge kratzen, das, was ich unter "bewußtseinsprotokoll" treffend subsumiert finde - da löst sich es auf, aber selbst da tauchen eben die masken von oben wieder auf und ein, denn die legen wir ja im traum bzw. am rand auch nicht ab (zwiebelschalen). improvisierte räume sind das - oft -, temporäre behausung, zelte auf dem kompromiss.

vielleicht geht es mir insgesamt bloß um sprechhaltungen, bzw ob und wie man die überhaupt beanspruchen, einnehmen kann - unterlaufen wäre schon anmaßend?

[disclaimer nr. 2: nicht, daß dieser schnelle versuch mir nun als poetik ausgelegt wird, bitte, dafür ist er zu flach gedacht. es gibt eine antizipierende und nur von einem diplomkomittee je gelesene poetik von 2005/06, die noch extrem von mädchenemphase getragen wird, aber den ausstehenden prozeß schon ganz gut voraussieht, klärung schon vorweg nimmt, ein text, an den ich mal ran müsste - merkwürdig insofern, als daß vieles projeziert wird, das erst mit verspätung dann in texten auftaucht, jahre später - ]

jedenfalls: großen dank an annina für den anstoß, den ich brauchte, um dann doch einmal grobzusortieren.

(ps: gierstabil, im übrigen, ist kein neologismus, sondern ein begriff aus der nautik.) 



© dieser text wurde im juni 2010 von katharina schultens für WOAW verfasst. ich bedanke mich herzlich.

07 June 2010

poets' corner: neukölln

da ich in eile bin, gibt es den kommentar zur neuköllner poets' corner lesung der literaturwerkstatt heute ausnahmsweise auf deutsch.

brigitte struzyk irritiert das publikum mit einer wilhelm busch adaption fürs theater neuköllner ghetto. ohren zu und durch.

benedikt wahner (leider habe ich keinen brauchbaren link zu ihm gefunden) hat feministische post-porn theorien studiert und macht uns die hilde domin: jedes gedicht wird zweimal gelesen, und zwar halb gesäuselt und halb gerappt. sein 'porn poem 102' ist ein mash-up aus britney's gimme more und dem meistgesehenen porno auf youporn, und dabei eher eine audio-installation als ein gedicht. alles schön und gut, der einzige wermutstropfen ist sein starker deutscher akzent, der das verständnis der von ihm verwendeten anglizismen erschwert. 

katharina schultens, die nach ihrer lesung gleich von elke erb für den poetenladen rekrutiert wurde, benutzt ebenfalls das ein- oder andere englische wort, wirkt dabei aber souveräner als ihr vorgänger. muss man gedichte allerdings wirklich in "mädchen- und jungstexte" teilen? werde ich sie mal fragen, wenn wir uns das nächste mal sehen. aus ihrem wespengedicht: "an welcher kreuzung werden wir uns ganz am end verheddern?" weitere leseproben gibt es hier.

nico bleutge las vollprofimäßig zum thema erinnerungen versus erfindungen. gut eingeleitete, solide texte. meiner meinung nach der erste dichter, der so gar nicht wie ein dichter aussieht.

philip maroldt (hier zum anlesen auf lyrikmail) war "im gangbangkanal von luxushotels gefangen" und wünschte sich terroranschläge in spandau. gefiel mir von allen am besten. weitere highlights waren die zeilen: "ich besitze alle talente, doch in der mitte meines lebens bin ich in gefahr geraten" und die frage "wer legt einen bypass für gott?"

birgit kreipes arbeiten mochte ich auch sehr gerne, allen gedichten voran das über usedom, das es hier als drittes von oben zu lesen gibt. birgit steht ausserdem kurz vor ihrer ersten einzelveröffentlichung bei fixpoetry.com.

philipp webers gedichte sind im grunde auch sehr gut, klangen allerdings wie nicht mehr fertig - vielleicht zu häufig überarbeitet? highlights: "rückwärts leben, die sprache verneinen" und "das herz in fett eingelegt". eine kritik zu seinen arbeiten von hendrik jackson auf lyrikkritik.de.

catherine hales berührt das publikum mit 'driving through norfolk' und anderen arbeiten, die ich hier bereits zuvor besprochen habe. 

zuletzt liest schließlich tom bresemann, der zu meiner freude stets sein eigenes literarisches süppchen kocht. highlights: "den durchbruch abbrechen" und "auf das notwendige kann ich verzichten".

die besprochene lesung wurde von johann reißer kuratiert, der abgesehen davon, dass er über die gesamte veranstaltung hinweg neben den autoren am lesetisch sitzen blieb, einen wirklich guten job gemacht hat - gratulation zu einer gelungenen lesung in schöner atmosphäre im körnerpark.  

05 June 2010

the red big bag vs. the big red bag - how to order adjectives in english


even the teacher himself gets confused when he gives the example of 'the old boring physics teacher'. according to his own rules written on the board behind him, it would have to be 'the boring old physics teacher' - at least that proves his claim that this clip might of interest for native speakers, too!

02 June 2010

so much for originality

it's funny: a while ago i wrote a prose piece that contained a sentence that went  

Es fährt ein Motorrad vorbei, dessen Dröhnen in dem eines Flugzeugs aufgeht. 

[a motorcycle passes, its roar merges into the roar of an airplane.]

today, in my lyrikmail, i found a poem by crauss that incorporates the same idea in its first two lines, only different

ein flugzeug über dem haus, das schnurgerade
geräusch eines mähers verirrt sich darin.


[an airplane over the house, dead striaght
the roar of a mower gets lost in.]

...guess we'll both need to come up with something a little more original next time?