27 July 2008

(picture taken from postsecret.)

26 July 2008

erinnerungsversuch

schwankt der horizont vor dem bullauge auf
nieder auf nieder auf schwankt die unvernunft

die nachsitzfrage? morgens wächst die narbe pinker.

all die ersten male bluehn noch immer blueht noch
jenes tales beet bei wilden baechen auf und nieder
wie die zeit ins nichts vergangen ist ins nichtvergehen

dieses eine äquatorialproblem… das glücksgetüm.

die ausgebrannten haeuser dieses olle reh leckt sich die nase
in den zweigen will die selben aussichtspunkte wieder sehen
wieder zeigen in die weichen boegen jener suedhalbkugel steigen
auf die boeden legen hartes kolossales heimweh leiden

auf und nieder auf und nieder schwankt die unvernunft.



might translate this some time.

20 July 2008

no name said

i stole the following anonymous comment on one of ken yamamoto's poems here, and i would like to say a couple of things to that. i will say them in german, as the comment is in german, and because the references made are with respect to other german authors.

Lieber Ken,

ich lese deine Verse. Man merkt, du schreibst lange. Aber ich frage mich: was macht deine Gedichte hier als Gedichte aus? Mir kommen sie vor wie in Verse gehackte/umgeschlagene Prosa. (Diesen Eindruck hatte ich schon in der Oberstufe von vielen Brechtgedichten, vor allem bei denen aus seinem Exil - hatte solch Eindruck also schon bei einem “Großen”.) Man sieht und hört und liest immer wieder derartige “Gedichte” auf Slams, in Anthologien usw. Ich habe das nie verstanden: so zu tun als hätte man Gedichte vor sich, die doch meiner Ansicht nach in Verse umgeschlagene Prosa sind. (Freilich muss man auch das erst einmal können.)
Ich will nicht sagen, dass ich wüsste, was ein Gedicht wirklich ist, genauso wenig, dass ich sagen könnte, was Prosa wirklich ist. Und doch bin ich mir sicher: viele, und auch diese hier von dir sind keine Gedichte, sondern Prosa. Beim Lesen fällt das eher auf. Auf der Bühne, Kunst in actu, vielleicht weniger. Performance ist sowieso eine leidige Angelegenheit. Sie verklebt die “Wahrheit”.

Ich mag normalerweise die Alten Literaten nicht, die Hochkultur-Literaten - aber in einem haben vielen von ihnen vielleicht Recht. Nämlich dass die Lyrik die schwerste Gattung ist. Prosa ist viel leichter. Was ist damit gemeint? Ohne hier viel ausführen zu wollen und zu können: das Wort Gattung macht den Unterschied - und das Wort Gebundenheit. Lyrik ist nicht einfach “schwerer”, sondern wirklich anders als Prosa. Deine Verse wie die vieler anderer arbeiten mit des Lesers zwangsweise umschlagenden Augen - aber das macht Lyrik nicht zur Lyrik, sondern ist bloße Kontrolle des Raumes.

Ich merke, dass ich hier beginne zu theoretisieren. Ich will nicht aufdrücken, noch deine künstlerische Arbeit schmälern; sie ist als Kunst anzuerkennen, du bist als künstlerisches Subjekt anzuerkennen. Aber deine Gedichte sind wie viele andere, die mir begegnet sind, eigentlich Prosa. Ich weiß deshalb einfach nicht, warum du und so viele andere sie einem Publikum als Verse, als Gedichte verkaufen wollen.

Posted 18 Jul 2008 at 03:17

waehrend ich ahne, was der kommentator meint, wenn er sagt, er vermisse das 'lyrische' an kens (und aehnlichen) gedichten, ist mir doch alles andere als klar, was er oder sie mit diesem leserbrief bezwecken will. besonders, wenn man - selbsterkenntnis ist der erste schritt zur besserung - nicht weiss, wovon man redet, ist ernstzunehmende kritik schwer zu ueben. prosa, lyrik, slam, performance und WAHRHEIT, ausgerechnet, in einen topf zu werfen, und einem autor zuletzt, ausgerechnet, 'bloße kontrolle des raumes' vorzuwerfen, mißlingt. und von 'verkaufen' kann an dieser stelle wirklich keine rede sein, nicht einmal bildlich gesprochen. wir teilen hier im internet umsonst kultur und brechen unsere zeilen, wo es uns passt. wer probleme mit der klassifizierung oder dem gattungsbegriff dieser unserer arbeit hat, der sollte doch darauf vertrauen, dass diese nicht noetig sind, um zu folgen. geschmacksfragen sind selbstverstaendlich ein ganz anderes paar schuh; wem nicht gefaellt, was er von uns - umsonst, verdammt - erhaelt, der moege sich doch bitte andernorts verklicken und von formverbesserungsvorschlaegen absehen.
zwar sind autoren und leser per definitionem auf einander angewiesen, doch waeren wir auch ohne eure anerkennung unserer personen als 'kuenstlerische subjekte' noch autoren.

und ueberhaupt, dass prosa 'viel leichter' sei als lyrik, ist bestenfalls ein lyrikergeruecht, eher aber ein anfaengerfehler, ein mangelndes grundverstaendnis. nichts, aber auch gar nichts,
ist einfach an gutem text. erst recht ist schrecklich schwer, dass man nicht einmal geld verdient mit seiner arbeit, was kens gedicht im uebrigen ja auch beschreibt. daher, wie heisst es doch so schoen: friss, vogel, oder stirb!

19 July 2008

ich gebe dir ungleiche kniescheiben.
da wo du hinfasst sind nachtbeine.
nacht. beine. nacht. ich habe
deinen arm ohne ein wort um meinen arm
gemacht. ohne die art, die dir unaehnlich sieht.
ich habe meine beine zu dir hingekniet.
ich habe meinen arm um deine schulter
leis gelegt. ich bin den gang, den du
auch gingst, entlanggeschwebt.
ich war dabei. ich habe deine art
gekannt. ich habe deine art umarmt.
und nichts.
und nichts ist.
niemand war dabei.

13 July 2008

(picture taken from postsecret.)

unfortunately, i'm not going to make this year's open mike. i have started a couple of stories, but at this point lack the discipline and time to finish them properly. on a different note, the sound of the texts the jury is looking for is somewhat stylized and i don't feel like serving that right now. but who knows, i might participate next year?

06 July 2008

poesiefestival: lesung pankow

in these pictures: rocky bohocky, lenny rotten, johannes jansen, hendrik jackson, ulrike draesner.