06 May 2007

nocturnals

it's the sleeping again. i can't sleep. i've tried reading the book i mentioned, which was very interesting yet indeed tiring, too, but still didn't make me sleep. i've been re-thinking my exposing myself to competition of late, and would like to clarify that i have never liked competition. i remember 3rd form sprints when my then best friend and i crossed the finishing line first at the same time, holding hands so that our teacher couldn't tell who really came in first. i have never liked putting any of my work, no matter what kind, at the mercy of people. it never mattered what anybody else did or said. this isn't to say that i don't appreciate praise or that i don't enjoy winning. not at all. the point i want to make is it bothers me that the only way to get your work out there is by competing. quite possibly even by battling people who don't enjoy any of this themselves. were there not times when you could share your ideas rather than keep them to yourself, without having to be afraid that somebody would steal them and outdo you with your very own vision at the first opportunity? am i being a paranoid insomniac? come on, let's share texts, guys.

this here is an observation of a woman who sat opposite me on a train to st. gallen about a month ago. it's the first time i've typewritten [typewrited? not really, is it?] this and believe me, i wouldn't normally do so. it's just because i'm so tired and i thought you might want to read of my general, latent confusion. i haven't edited it or anything, this is the original version:

wieder im zug, dieses mal auf dem weg nach st. gallen. mir gegenüber sitzt eine große frau, die die zeitschrift "kanu" liest. ich wußte gar nicht, daß ein solches magazin existiert. ich sehe mir ihre oberarme an. die sehen nicht aus, wie ich mir die oberarme einer kanufahrerin vorstelle. der leitartikel trägt den titel "der see ruft". ich bin mir nicht sicher. / auf den balkonen, an denen wir vorbeifahren, sitzen menschen in der sonne. möglich, daß einer von denen darüber nachdenkt, worüber die bahnreisenden nachdenken. alles dreht sich im kreis. das leben selbst nicht, aber alles darin. die erkenntnis ist lange vor dem fehler in unserem leben. / die kanufrau lernt jetzt arabisch. auf ihrem koffer steht "academy for infection management". / eine frau ist auf einen einkaufswagen geklettert und wühlt im altglascontainer. / heute stehen viele alte leute unentschlossen an den gleisen. / zwei mädchen auf dem fußballfeld. die eine schwingt ihre hüften und hüpft, als der zug vorbeifährt. man sieht ihren bauchnabel. ihre freundin, in weinrot, steht daneben und lacht. / es gibt einen ort, der "mooshausen" heißt. / es steht: "selbstmontage". ich lese: "selbstmordanlage". ich denke, wo befindet sich der schlüssel zu diesem metalltor? / die kanufrau streckt mir ihren hintern entgegen. sie hat einen knackigen arsch und trägt keinen bh. / in letzter zeit bin ich aufgeregt und schlafe schlecht. manchmal machen mich lieder nervös. in lindau ein dicker mann in jogginghose. / die kanufrau kehrt ihre krümel unter die sitzbank. ich denke, sie macht der putzfrau das leben noch schwerer. / die leute wählen ihre sitznachbarn erst, nachdem sie dreimal im waggon auf- und abgegangen sind. / die kanufrau und ich binden uns gleichzeitig einen neuen pferdeschwanz. sie [ohne brille an] sieht zu mir herüber, aber ich weiß, wie dick ihre brillengläser sind, und daß sie also gar nichts sehen kann. / der zug wird voller in lindau. ich schreibe nicht über jeden. / wir haben die österreichische grenze überfahren. das ist mir entgangen. noch vierzig minuten bis st. gallen. die schweizer grenzwächter sind hübsch. / in lustenau kommt ein bärtiger aus einem schuppen. er sieht aus, als hätte er onaniert. / manchmal ertrage ich nur lieder ohne text.

the clock says 2:24 am.

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